Jahresbericht 2017 des Seniorenbeirates
Laut Richtlinie der Gemeinde Wallenhorst legen wir hiermit einen Jahresbericht vor, in dem wir die Tätigkeit des Seniorenbeirates (SB) in dem Zeitraum von Dezember 2016 bis Februar 2018 und somit auch den Abschlussbericht des scheidenden Seniorenbeirates darlegen.
Der SB tagte unverändert einmal im Monat und war regelmäßig beschlussfähig. Seine Sitzungen sind öffentlich und die Protokolle der Sitzungen können bei der Gemeinde Wallenhorst eingesehen werden. Unverändert geblieben sind auch die monatlichen Sprechstunden im Rathaus.
Weiterhin erfolgreich stellt sich die Notfallmappe dar, die wir kontinuierlich weiterentwickelt und ergänzt haben wie zum Beispiel mit neuen Formularen für die Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht. Zusätzlich haben wir ein Formular „Pflegeüberleitung“ erstellt, in dem bei einer Notaufnahme in ein Krankenhaus die Pflegekundigen über alle pflegerischen Maßnahmen und Gewohnheiten informiert werden damit eine ununterbrochene Versorgung des Menschen gewährleistet wird. Zusätzlich haben wir eine Notfallkarte für die Geldbörse erstellt mit den wichtigsten Daten für einen Notfall und den Hinweis auf eine vorhandene Notfallmappe. Alle neuen Formulare können kostenlos während der Sprechstunden des SB oder an der Infotheke des Rathauses abgeholt werden.
Die Mitglieder des SB sind stets bestrebt für ihre Arbeit im SB sich das zugehörige Wissen und Informationen bei unterschiedlichen Weiterbildungen und Informationsveranstaltungen anzueignen, sich auszutauschen und den Veränderungen anzupassen.
Zum Thema „bezahlbare, seniorengerechte Wohnungen“ haben wir mit Frau Marlene Posnin diskutiert und Informationsangebote zu diesem Thema ausgetauscht.
Frau Marion Müssen und Herr Stefan Düing haben uns wiederholt über den Stand der Entwicklung zum Thema BürgerBus informiert.
Mit Frau Claudia Broxtermann haben wir über die Vorschläge des Seniorenbeirates zum Thema Begegnungsplatz für alle Generationen im Rahmen des „Spielplatzkonzepts“ der Gemeinde diskutiert.
Herr Norbert Schwegmann und Frau Sabine Steinkamp haben uns über ihre Arbeit im neu gewählten Ausschuss für Bürgerservice und Soziales berichtet.
Herr Berthold Stolte berichtete über die erfolgreiche Arbeit bei „Hand in Hand, wir helfen“.
„Nachbarschaftshilfen“ – deren Aufbau und Nutzung, war zweimal das Thema einer Fortbildung der Landes-Volkshochschule in Oesede, an der wir teilgenommen haben.
„Auf gute Nachbarschaft“– wurde dreimal eine Veranstaltung des Landkreises Osnabrück zum Thema „Bunte Vielfalt im Alter“ und „Mobilität im Altert“ durchgeführt. Die Vorsitzende des Seniorenbeirates der Gemeinde Wallenhorst wurde dazu in die Expertengruppe berufen.
Frau Laure Meierose nahm an der Fortbildung teil – „Sucht im Alter, mobilbleiben aber sicher, wie geht die Welt mit ihren Alten um“.
„Wohnen im Alter“ war eine Veranstaltung in Meppen, an der die Vorsitzende teilgenommen hat.
„Markt der Möglichkeiten“ und „Aktivierung von Sponsoren“ war eine Fortbildung von Ilek in Belm und Wallenhorst, an denen Herrn Horst-Udo Gärtner, Frau Gerlinde Schröder und die Vorsitzende teilgenommen haben.
Für die ehrenamtlichen Helfer und Helferinnen von „Hand in Hand wir helfen“ hat der SB eine Fortbildung zum Thema: Umgang mit demenziel erkrankten Menschen organisiert. Dazu konnten wir Herrn Dr. Balkau gewinnen, der in einer kurzen und anschaulichen Fortbildung geholfen hat Unsicherheiten abzubauen.
Beeindruckend bleibt die Veranstaltung der Universität Osnabrück im Ledenhof, bei der Herr Prof. Dr.Dr. Andreas Kruse der Universität Heidelberg über „Caring Communities als Zukunftsmodell“ als Empfehlung des Siebten Altenberichts der Bundesregierung – über die Aufgaben einer sorgenden Gemeinde berichtete. (Herr Prof. Kruse war der Leiter der Kommission, der den 7. Altenbericht der Bundesregierung erarbeitet hat).
Des Weiteren nahmen wir teil an einer zweitägigen Veranstaltung in Osnabrück zum Thema „Selbstbestimmt und engagiert älter werden“. Teilgenommen haben SB aus der gesamten Bundesrepublik. Nach breitgefächerten Informationsaustausch mit unterschiedlichen SB auch Bayern, konnte ich ein Fazit treffen – wir sind gut!
Informiert und besichtigt haben wir die neu errichtete „Nachtpflege“ des ASB in Bramsche, die als Gegensatz zu einer Tagespflege einzigartig in Osnabrücker Landkreis ist.
Ebenfalls nahmen wir regelmäßig an Sitzungen des Rates und der Ausschüsse zu verschiedenen Themen teil, wie Radwege, Kolumbarium und Sicherheit im Straßenverkehr, bezahlbarer Wohnraum, Mobilität und Versorgung der älteren Menschen im Wallenhorster Zentrum.
Die Tätigkeitsfelder des SB können wir in vier Hauptfelder aufteilen: Information der Öffentlichkeit, Veranstaltungen, Information des Rates und Mitwirkung des Seniorenbeirates.
Information der Öffentlichkeit
- Über die Arbeit des SB, über die Arbeit von „Hand in Hand wir helfen“ und den erfolgreichen Einsatz der Notfallmappen haben wir bei der Selbsthilfe Gruppe „Mit Schmerzen leben“ in der Paracelsus Klinik Osnabrück berichtet.
- Das Projekt „Wallenhorster Malbuch“ und „Bürger Bus“ haben wir beim Unternehmerfrühstück „Wir für Wallenhorst“ vorgestellt.
- Auf Einladung der Gruppe SPD/FDP des Ausschusses für Kultur, Schule, Soziales, Jugend und Sport der Stadt Georgsmarienhütte, die einen SB gründen möchte, haben wir am 9. November 2017 über die Arbeit des SB in der Gemeinde Wallenhorst berichtet. (nicht unerwähnt möchte ich lassen, dass die Stadt GM Hütte für die Arbeit eines Seniorenbeirates ein Budget von 5 000€ vorgesehen hat).
Veranstaltungen
- Zu einem festen Bestandteil unserer Veranstaltungen gehörte das jährlich sattfindende Seniorenfrühstück, das wir bei Nieporte angeboten haben. Ferner eine Tagesfahrt, die uns diesmal nach Warendorf geführt hat mit Besichtigung der Stadt und des Pferdegestüts.
- Zweimal haben wir eine Theaterfahrt durchgeführt: zunächst besuchten wir die Theatervorstellung „Die lustige Witwe“ und im Januar „Die Zirkusprinzessin“.
- Unser alljährliches Adventsingen vergangenen Dezember unter dem Motto: „Wir suchen den Weg nach Bethlehem“ war mit 100 Gästen ein großer Erfolg.
- Auch im vergangenem Sommer konnten wir mit Unterstützung von „wir für Wallenhorst“ ein Weinfest für Senioren und Seniorinnen im Ruller Haus anbieten. Unser besonderer Dank geht an Herrn Klumpe für die Bewirtung unserer Gäste mit gespendeten Bratwürstchen und auch an alle Helferinnen und Helfer des Ruller Hauses für ihre freundliche Unterstützung.
- Am 05. Oktober haben wir den Internationalen Seniorentag unter dem Motto – „Vielfalt des Alters“ bedacht.
- Traditionell haben wir das „Herbstbild“ im Rathaus errichtet mit dem Wettbewerb des Schätzens des größten Kürbisses. Teilgenommen haben 240 Personen. An drei Personen wurde der Gewinn in Wallenhorster Talern ausgehändigt. Unser Dank geht an Herrn Hubert Schawe der für uns alljährlich die Kürbisse züchtet und auch den ersten Preis spendet.
Mitwirkung des Seniorenbeirates
- Der SB ist Mitglied im Netzwerk „Wohnen mit Zukunft. Wohnen im Alter“ der Gemeinde Wallenhorst.
- Mitglied im Präventionsrat und Mitglied des Behinderten Forums von Wallenhorst und Bramsche.
- Ständiges Mitglied des Netzwerks von Stadt und Landkreis Osnabrück „Selbständigkeit im Alter und neue Wohnformen“.
- Teilgenommen haben wir auch beim Anti-Gewalt Tag in Wallenhorst und am Internationalen Frauen Tag im Landkreis Osnabrück.
- Sowie an der Veranstaltung „Vorsicht Falle: Altersarmut – Nein Danke“ im Rathaus Wallenhorst, organisiert durch die Gleichstellungsbeauftragten des nördlichen Landkreises Osnabrück.
- Der SB pflegt regelmäßigen Kontakt mit den Ehrenamtlichen von „Hand in Hand wir helfen“, nehmen an regelmäßigen Treffen teil und haben teilgenommen an der Übergabe des Spendenschecks von 2.500 € von L&T.
- Auch beim Stadtradeln haben SB Mitglieder Frau Gerlinde Schröder, Herr Hubert Schawe und Frau Marlen Beyer mit Unterstützung zweier Familienmitglieder teilgenommen und haben 1278 km in zwei Wochen zusammengeradelt.
- Der SB der Gemeinde Wallenhorst ist bereits seit drei Jahren Gast bei dem Delegiertenaustausch des SB der Stadt Osnabrück, der Stadt Greifswald, der Stadt Münster und der Seniorenvertretung von Bad Iburg und Bad Rothenfelde.
- Erfolgreich teilgenommen haben drei SB-Mitglieder an der Aktion „Fit im Auto“ und auch an der 10-jährigen Feier der Ökumenischen Hospizgruppe Wallenhorst.
Für die Adventfeiern der stationären Altenpflegeeinrichtungen in Wallenhorst hat der SB die Präsente für die Bewohner und Bewohnerinnen besorgt und an den Veranstaltungen teilgenommen.
Information des Rates
- Bürger Bus.
Bereits vor vier Jahren hatte der SB einen Vorschlag zu Verbesserung der Mobilität der älteren Menschen in unserer Gemeinde mit der Einführung eines Bürger Busses im Rat der Gemeinde eingereicht. Nach der Schließung der Sparkassen in Rulle und Lechtingen sowie dem Wegfall der Lebensmittelversorgung im Wallenhorster Zentrum hat die „Mobilität“ an Wichtigkeit zugenommen. Wir unterstützen Frau Müssen bei Ihrem Einsatz zur Gründung eines Vereins „BürgerBus für Wallenhorst, Bürger fahren für Bürger“. Wir haben den BürgerBus Verein in Wildeshausen besucht und uns viele Informationen zum Betrieb und Organisation vor Ort angesehen. Am 15. November 2017 hat der SB alle Vereine und Verbände zu diesem Thema ins Rathaus eingeladen und das Projekt vorgestellt. Es hat sich bereits eine sehr aktive Kerngruppe gebildet. Der SB ist Mitglied der Kerngruppe und nimmt regelmäßig an den Arbeitstreffen und an verschiedenen Veranstaltungen teil. Die Kerngruppe ist bereits auf guten Wege die Idee „BürgerBus für Wallenhorst“ zu verwirklichen.
Ausblick – wo gibt es Bedarf
Wie bereits in den vergangenen Jahresberichten habe ich darauf hingewiesen, dass der SB stets bestrebt ist, den Zusammenhalt aller Generationen und gesellschaftlicher Gruppen zu fordern. Unter dem Motto „Alt für Jung“ und „Jung mit Alt“ haben wir ein Malbuch mit historischen Orten und Sehenswürdigkeiten unserer Gemeinde erstellen wollen. Bereits im letzten Jahresbericht habe ich darüber berichtet, dass die Schüler und Schülerinnen der Realschule Wallenhorst uns spontan behilflich waren und die Bilder angefertigt haben. Auch die Texte sind erstellt. Die Firma Lichtweiss aus Dissen hat uns zwei Muster angefertigt, wir sind kurz davor, das Projekt abzuschließen – aber es scheitert an der restlichen Finanzierung für den Druck. Der SB ist auf Sponsorensuche gegangen, aber es ist uns nicht gelungen die fehlenden 1.500 € zu beschaffen. Schade!
Als SB richten wir unsere Aufmerksamkeit auf seniorenpolitische Aufgaben und Themen wie sie im 7. Altenbericht der Bundesregierung „Sorge und Mitverantwortung in der Kommune“ erläutert werden. Hier kommen in Zukunft einige Aufgaben auf die Gemeinden im Sinne einer Politik für ältere Menschen zu. Aber wir sehen auch immer das Mitgestalten der Älteren für generationsübergreifende Aufgaben. Wohnen und Umfeld ist ein großes Thema, das auch uns beschäftigt. Orte für Begegnungen, wie wir sie bereits im Brief zum Spielplatzkonzept vorgeschlagen haben, gewinnt an Aktualität. Verbesserung der Mobilität geht einher mit Erhalten der sozialen Teilhabe (siehe BürgerBus). Unverändert ist auch die mangelhafte zentrumsnahe Versorgung der älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger in der Wallenhorster Mitte. Das sind wichtige Aufgaben, die zeitnah bewältigt werden müssen.
Vorstellen können wir uns auch die Schaffung von „Kümmerern“, die sich um alleinstehende ältere Menschen sorgen und der Vereinsamung gegenwirken, die mit dem Entlassungsmanagement der Krankenhäuser zusammenarbeiten, um die Versorgung Alleinstehender nach einer Entlassung aus dem Krankenhaus zu sichern.
Auf den folgenden SB warten viele Aufgaben, die angepackt werden müssen. Dafür bitte ich Sie jetzt schon um Ihre Unterstützung.
Der zweite gewählte SB der Gemeinde Wallenhorst beendet Ende März 2018 seine Arbeit und ich erlaube mir zu sagen, sie hatten einen aktiven und einsatzwilligen SB. Wir haben mit unserem Einsatz dafür gesorgt, dass wir im Landkreis Osnabrück an Anerkennung gewonnen haben und einige Gemeinden Sie für ihren SB beneiden.
Mit etwas Irritation haben wir die Pressemitteilungen der Verwaltung auf die bevorstehende Wahl des SB in allen zuständigen Medien aufgenommen. Es wurde ein veraltetes Bild, das nicht dem tatsächlichen Stand des SB darstellt, der Öffentlichkeit präsentiert. Eine kurze Anfrage und innerhalb kürzester Zeit wären die Mitglieder des SB ins Rathaus kommen um eine neue und aktuelle Aufnahme zu ermöglichen. Einiges Unverständnis bei den Mitgliedern des SB hätte damit vermieden werden können.
Im Namen des SB bedanke ich mich für die gute Zusammenarbeit mit Herrn Bürgermeister Steinkamp, er hatte stets ein offenes Ohr für uns. Ich bedanke mich bei allen, die zum guten Gelingen unserer Tätigkeit beigetragen haben. Insbesondere bedanke ich mich bei Frau Kornelia Böert für ihre freundliche und unermüdliche Unterstützung.
Danke für ihre Aufmerksamkeit.
Marlen Beyer
(Vorsitzende des Seniorenbeirates)