Der „Mobile Einkaufswagen des Malteser Hilfsdienstes“: Ein neues Angebot für mehr Lebensqualität in Wallenhorst.
Im Alter, bei Krankheit oder für Menschen mit einem Handicap kann das selbstständige Einkaufen schwierig oder gar unmöglich sein. Dabei ist das Einkaufen – auch im Alter – ein Stück Lebensqualität. Es ermöglicht beispielsweise, an der Käsetheke einen bestimmten Käse zu probieren oder einfach nur Zutaten für ein Essen zu besorgen, das man kochen möchte. Selbstständiges Einkaufen kann zu einem Erlebnis werden und hält ein wenig fit.
Damit nicht (mehr) mobile Bürger in Wallenhorst ihre Besorgungen wieder selbst erledigen und soziale Kontakte pflegen können, initiiert der Malteser Hilfsdienst in Kooperation mit der Seniorenbeauftragten den „Mobilen Einkaufswagen“, einen kostenlosen Einkaufsfahrdienst. Die Malteser stellen ein seniorengerechtes Fahrzeug bereit. Die Senioren werden von zu Hause abgeholt, zum Supermarkt gefahren und beim Einkaufen begleitet. Beim Ein- und Aussteigen sowie Tragen der Waren leisten ehrenamtliche Begleiter bedarfsgerecht Hilfe. Hinterher besteht die Möglichkeit, in einem Café bei Kaffee und Kuchen in gemütlicher Runde zu klönen.
So erhalten Menschen, denen es schwer fällt, allein zum Supermarkt zu fahren und die Einkäufe in die eigene Wohnung zu tragen, ein Stück Selbstständigkeit und Lebensqualität, indem sie zum Einkaufen begleitet werden. Im Mittelpunkt der Fahrten in den Supermarkt oder in ein Einkaufszentrum steht das Einkaufen. Doch sind die Fahrten mit dem Mobilen Einkaufswagen mehr als bloße Einkaufstouren: Sie unterstützen die Selbstständigkeit und fördern soziale Kontakte. Für die Fahrgäste sind die Touren eine willkommene Abwechslung im Alltag und ein wirkungsvolles Mittel gegen ihre Einsamkeit. Gleichzeitig werden die Angehörigen entlastet.
Mit Hilfe des Mobilen Einkaufswagens können also nicht mehr mobile Menschen ihre Einkäufe selbst erledigen. Diese Dienstleistung berücksichtigt den demografischen Wandel mit einer weiter steigenden Lebenserwartung und immer mehr allein lebenden hilfebedürftigen Menschen. Er ist ein neuer Baustein im sozialen Netzwerk unserer Gemeinde. Neben den bereits etablierten Unterstützungen durch „Hand in Hand – Wir helfen“ wird es ein neues Angebot geben, dass auch den Alltag jüngerer Menschen, die durch eine Krankheit oder Behinderung nicht selbständig einkaufen können, erleichtert. Bei den Einkaufshilfen der Nachbarschaftshilfen handelt es sich um eine „1 zu 1 Betreuung“, die viele ältere Mitbürger*innen sehr zu schätzen wissen. Die Zahl der vielen Einkaufsbegleitungen durch dieses wertvolle Hilfsprojekt vor Corona zeigte, wie wichtig die Begleitung in diesem Bereich war und heute auch noch ist.
Es gab und gibt aber auch Anfragen jüngerer Menschen, die in diesem Bereich eine Unterstützung wünschen. Diese ist durch „Hand in Hand“ nicht anzugehen, da eine Altersgrenze ab 60 Jahren bei der Gründung der Initiative festgelegt wurde. Mit dem Mobilen Einkaufswagen des Malteser-Hilfsdienstes wird also eine Lücke gefüllt für Menschen, die jünger sind und wegen einer Krankheit oder Behinderung nicht mehr ohne Begleitung zum Einkaufen fahren können. Zugleich ist es ein weiterer Baustein in dem auch vom Seniorenbeirat geförderten Bestreben, eine von 30 bundesweit zertifizierten Pilotkommunen zu werden. Dabei geht es darum, Möglichkeiten und Aktivitäten für ältere Menschen bekannter zu machen, auszuweiten, neue Angebote zu schaffen und sie nachhaltig zu installieren. Insbesondere sollen eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und eine aktive soziale Teilhabe noch stärker in den Angeboten für die Generation 60+ verankert werden. Eine besondere Zielgruppe sind ältere Menschen, die nur wenige Kontakte haben und die durch Corona erst recht vereinsamen können. Für sie sind Hilfestrukturen zu schaffen, die eine bessere soziale Teilhabe ermöglichen. Dazu kann auch der Mobile Einkaufswagen beitragen.
Für die Durchführung des Projekts werden ehrenamtliche Fahrer*innen gesucht, die nach einer Schulung dieses Angebot begleiten können. Die Aufgaben der Ehrenamtlichen bestehen darin, die Fahrzeuge zu fahren, die Senioren zu Hause abzuholen, beim Einkauf zu unterstützen und wieder zurück in deren Wohnungen zu begleiten.
Die Ansprechperson für dieses neue Angebot ist Deborah Althaus-Flohre vom Malteser-Hilfsdienst, die das Projekt koordiniert. Sie ist zu erreichen über die Handynummer 0160 90172994 oder per Mail unter deborah.althaus-flohre@malteser.org