In Wallenhorst soll es bald eine hilfreiche Unterstützung für Stomaträger, Menschen mit Darmkrebs und ihre Angehörigen geben.
Die bereits 1972 gegründete Deutsche ILCO e.V. ist eine deutschlandweite Organisation mit ca. 300 Selbsthilfegruppen in vielen Regionen des Bundesgebietes. Sie richtet sich an Menschen, die ein Stoma (künstlicher Darmausgang oder künstliche Harnableitung) tragen und/oder an Darmkrebs leiden sowie an deren Angehörige. Die Zahl der entsprechend Betroffenen ist nicht klein. Jedes Jahr erkranken etwa 70.000 Menschen an Darmkrebs. Etliche von ihnen leben nach operativen Eingriffen mit einem Stoma. Neubetroffene mit einem künstlichem Darm- oder Blasenausgang haben viele Fragen: Was kommt im Alltag auf mich zu? Wie gehe ich mit den Hilfsmitteln zur Versorgung des Stomas um? Was muss ich bei der Ernährung beachten? Kann ich weiterhin meinen Hobbies nachgehen oder verreisen?
Aber diese Themen sind ihnen oft unangenehm, werden deshalb nicht angesprochen, sondern lieber verschwiegen. Wenn die Versorgung des Stomas nicht richtig klappt und vielleicht Inkontinenz und damit zusammenhängende Gerüche zum Problem werden, ziehen sich viele Betroffene aus dem gesellschaftlichen Leben zurück.
Was macht die Ilco e. V.?
Dem möchte die Deutsche ILCO entgegenwirken und mithelfen, die gesundheitlichen Beeinträchtigungen und damit einhergehende Probleme zu bewältigen. Um die Lage der Menschen mit Stoma oder Darmkrebs zu verbessern, setzt sie sich für Betroffene in allen wichtigen Bereichen des Gesundheitswesens und der Gesellschaft ein. Oberstes Ziel ist die Verbesserung der Lebensqualität eines jeden Betroffenen und seiner Angehörigen. So bietet sie auf ihrer Internetseite www.ilco.de zahlreiche Informationen und kostenlose Broschüren und Faltblätter an. Sie steht den Betroffenen bei und möchte ihnen Mut machen, das Leben mit Stoma oder Darmkrebs anzunehmen. Ein wichtiger Baustein sind Selbsthilfegruppen.
Warum eine Selbsthilfegruppe?
Selbsthilfegruppen bilden einen wichtigen Grundpfeiler für Unterstützungen in krankheits- und stomabezogenen Anliegen. Menschen, die gleich betroffen sind, können während der Gruppentreffen oder in Einzelgesprächen – auch am Telefon – Erfahrungen aus ihrem Alltagsleben austauschen und so wertvolle Hilfestellungen geben und erhalten. Das hilft und stärkt jeden Einzelnen und trägt zu einem positiveren Lebensgefühl bei. Die Gruppen leben aber nicht nur vom Erfahrungsaustausch. Denn auch Fachvorträge und gesellige Ereignisse kommen nicht zu kurz. In einer Selbsthilfegruppe geht es außerdem um die Gemeinschaft und das Miteinander.
Neue ILCO-Selbsthilfegruppe auch in Wallenhorst
Die Regionalsprecherin der ILCO in der Region Osnabrück, Anna Flaspöhler, hat die Initiative ergriffen. Sie lädt zusammen mit ihrem Ehemann Alfred, der Pressewart der ILCO Region Osnabrück ist, Stomaträger, Darmkrebserkrankte und ihre Angehörigen aus der Gemeinde Wallenhorst zu einem ersten Treffen ein. Soweit es die Bestimmungen in der Corona-Pandemie zulassen – findet es unter den Hygienebedingungen wie Mund-Nasen-Schutz und Abstand statt am
Mittwoch, den 24.02.2021 um 15.30 Uhr
im Ratssaal der Gemeinde Wallenhorst.
Sowohl der Seniorenbeirat als auch die Seniorenbeauftragte begrüßen und unterstützen dieses Vorhaben. Denn die Gründung dieser Selbsthilfegruppe fördert das gesellschaftliche Bewusstsein und Wissen über das Leben mit einem Stoma und einer Darmkrebserkrankung. Vor allem aber unterstützt sie die betroffenen Menschen in ihrer Krankheits- und Alltagsbewältigung und fördert so deren Lebensqualität.
Eine Anmeldung ist erforderlich bei Anna Flaspöhler per Telefon 05461 968955 oder per Mail an annaflaspoehler-ilco@web.de.